Unser sehr geschätztes Mitglied KBM Florian Unterhitzenberger schildert uns hier in eigenen Worten
seine Erfahrungen bei einem Krippenbaukurs im Appenin
Krippenbaukurs im Appenin
Im letzten Dezember fand ich die Ausschreibung für einen Krippenbaukurs für perspektivische Krippen mit Antonio Pigozzi, organisiert durch den Klüsserather Krippenverein. Klüsserath ist ein Ort an der Mosel, gehört aber zum bayerischen Krippenverband.
Die Anmeldung per Mail ging sehr schnell, und im Frühjahr kam auch die Bestätigung, dass ich einen Kursplatz bekommen hatte. Mit dem Material aus der Werkzeugliste ging es am Sonntag, den 02. Juli Richtung Süden.
Ziel war Farneta di Montefiorino in der Region Modena. Nach einem Abstecher nach Brescello, wo laut Roman ja Don Camillo sich mit Peppone schon in den Haaren lag, kam ich am späten Nachmittag im Hotel „Al Ciocco“ an. Farneta liegt etwas versteckt in einer wunderschönen Hügellandschaft. Nach der Zimmerverteilung und einem ersten gemeinsamen und wunderbaren italienischen Abendessen trafen wir uns im Kursraum im Keller des Hotels zu einer kurzen Vorstellung.
Kursleiter waren Romano Bertole aus Bergamo, Domenico Petrucci aus Loreto a Prutino (Region Pesaro), Nicolo Celegato aus Padua und natürlich Antonio Pigozzi. Auch die 11 aus Deutschland Teilnehmer stellten sich vor, zu unserer Überraschung waren wir aber nicht allein.Fünf Krippenbauer aus Malta waren auch dabei und wurden diese Woche zu lieben Freunden. Zuerst war ja noch ein kleines Sprachproblem, die Kursleiter sprachen italienisch, Nicolo auch sehr gut Englisch. Mein „Küchen-Italienisch“ mischte sich im Lauf der Woche zu einer Mischung aus italienisch, englisch und Zeichensprache. Und so funktionierte auch die Kommunikation mit den Maltesern.
Am Montag früh gings dann los. Wie in jedem Krippenkurs zuerst die Theorie. Anschließend konnte jeder aus bereitgestellten Modellen aussuchen, an was er sich in dieser Woche versuchen wollte. Der eine oder andere hatte auch schon einen eigenen Entwurf dabei. Gearbeitet wurde mit Styropor, Styrodur, Gips und vielen, bisher ungeahnten, Zutaten. Interessant waren viele Details in der Verarbeitung und Anwendung der verschiedenen Materialien.
Man kann zum Beispiel mit Gips, der mit klein gerissenem Toilettenpapier angemacht wird, sehr fein strukturiertes Gelände bauen. So verging jeder Tag mit vielen neuen Anregungen zum Krippenbau. Auch der Austausch mit unseren Malteser Freunden brachte immer wieder neue Anregungen. Es wurde aber nicht nur gearbeitet.
Wichtigste Termine am Tag waren, natürlich neben dem Krippenbauen, das Mittag- und Abendessen. Die Chefin des Hotels, Gabriela, auch die Chefköchin, verwöhnte uns täglich zweimal mit italienischen Spezialitäten. Und nach dem Abendessen hatte Antonio sich für jeden Tag ein Abendprogramm überlegt. Ob ein Abend mit dem Chor „Coro Vocilassú“ oder ein Ausflug ins Krippenmuseum nach Gazano, es wurde nie langweilig. Aber auch die schönste Kurswoche geht einmal zu Ende. So wurde am Samstagvormittag, wie bei allen Krippenkursen, der Kursraum zusammengeräumt und sauber gemacht. Ein letztes gemeinsames Mittagessen, der Austausch von Gastgeschenken, Antonio hatte Notizbücher mit den Kursdaten prägen lassen, und dann gings auch schon wieder zurück.
Im Gepäck war aber nicht nur meine Kurskrippe (orientalisch und perspektivisch) sondern auch neue Freundschaften, die bis nach Malta reichen, und ein Kilo bester, alter Parmesan, den uns Gabriela besorgt hatte. Herzlichen Dank an alle die mitgemacht haben. Ganz besonders möchte ich aber noch Klaus Porten erwähnen. Er hat den Kurs aufs Beste organisiert, war Dolmetscher und für den einen oder anderen auch mal helfende Hand. Fazit: Eine wunderbare Woche, die ich nicht missen möchte. Und vielleicht klappt´s ja wieder mal mit einem Kursplatz
Ciao amici e a troppo – Florian Unterhitzenberger
Fotos : Florian Unterhitzenberger